
Artikel erschienen im Weekend Magazin vom 28.08.2025
GEFAHR für das Fundament unserer Wirtschaft
Stellen Sie sich vor, die Republik Österreich wäre ein Mensch. Wie würde er aussehen? Er wäre so massiv übergewichtig, dass er kaum noch stehen könnte. Die letzten Jahre hat er sich von Schulden nach dem Motto „Koste es, was es wolle“ fett gefressen. Dabei hat er seine wichtigsten Organe, sein Herz und sein Rückgrat, massiv beschädigt. Organe, die diese Last hauptsächlich tragen müssen. Diese Organe sind die familien- und eigentümergeführten Unternehmen in diesem Lande. Sie sichern rund zwei Drittel aller Jobs in der marktorientierten Wirtschaft. Dazu sind sie die größten Unterstützer von Sportklubs, Vereinen, Feuerwehren und die Nummer-eins-Spender für soziale Zwecke. Sie kennen ihre Mitarbeiter beim Namen und geben ihnen Identität sowie Sicherheit. Es geht ihnen nicht um die rasche Gewinnmaximierung, sondern sie denken in Generationen.
Stille Großmacht
Familienbetriebe sind eine stille „Großmacht“ ohne Lobby. Dafür sind die meisten zu klein (99,7 Prozent aller marktorientierten Unternehmen sind KMU unter 250 Mitarbeiter) und werden nicht gehört. Große Konzerne sind lauter und können drohen, etwa mit Abwanderung. Familienbetriebe können das nicht. Sie sind fest verankert und fühlen sich Österreich verpflichtet. Wenn sie schwächer werden, so schwächt das den gesamten Organismus Österreich. Wenn sie aussterben, droht der Republik ein Multiorganversagen. Die Alarmsignale sind bereits unübersehbar: Viele Betriebe kämpfen um ihr Überleben und die Gefahr einer massiven Pleitewelle ist groß.
Druck auf die Politik
Doch es ist Rettung in Sicht. Die überparteiliche „Initiative Österreich 2040“ ist die Interessensvertretung all jener Familienbetriebe, die Österreich am Leben und am Laufen halten. Sie will den Organismus wieder fit machen, Herz und Rückgrat wieder stärken und Österreich bis 2040 wieder an die Spitze zurückbringen. Die Initiative wird von Familienbetrieben selbst getragen und von der Weekend Verlagsgruppe medial unterstützt. Ziel ist es, mehr als 1.000 solcher Unternehmen zu vereinen, um bei der Politik rasch für bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu sorgen. Nur wenn jetzt Arbeitnehmer, Arbeitgeber und die Politik gemeinsam an einem Strang ziehen, kann der wirtschaftliche Standort Österreich wieder erfolgreich werden und eine massive Arbeitslosigkeit verhindert werden.
Drei zentrale Forderungen wurden bereits an die Politik übermittelt:
1. Ende der Lifestyle-Teilzeit:
Österreich ist eine Teilzeitrepublik. Nur in den Niederlanden wird noch weniger Vollzeit gearbeitet. Das schadet dem Standort und treibt den Fachkräftemangel an. Die Initiative Österreich 2040 fordert daher: Wer weder Kinder noch Pflegefälle betreut bzw. nicht studiert und freiwillig in Teilzeit arbeitet – und damit auch weniger in das Sozialversicherungssystem einzahlt –, muss durch Selbstbehalte mehr beitragen.
2. Recht auf Mehrarbeit:
Viele leistungsbereite Arbeitnehmer oder Pensionisten werden für ihre Bereitschaft, mehr oder länger zu arbeiten, heute bestraft. Durch eine steuerliche Flattax von nur 10 Prozent soll Mehrarbeit (mehr Stunden oder mehr Jahre) attraktiver werden. Das verbessert die Wettbewerbsfähigkeit des Landes und die finanziellen Möglichkeiten des Einzelnen. Damit wird Leistung wieder belohnt und automatisch bleibt mehr Geld im Börserl.
3. China lacht uns aus:
So manches Schnäppchen bei Temu, Shein und Co. kommt uns teuer zu stehen. Der massive Leerstand in den Städten ist für diese Entwicklung ein stiller Zeuge. Die täglich 30.000 Pakete aus Fernost schaden unserer Wirtschaft und manchmal auch Leib und Leben. Während unsere Produkte hohe Qualitätsmaßstäbe erfüllen müssen, wird das bei manchen Dumpingwaren unterwandert. Höhere Steuern sollen dem Billigimport einen Riegel vorschieben.
Das sind die ersten drei Forderungen, um Österreichs Wirtschaft wieder fit zu machen. Über die Entwicklung werden wir Sie laufend informieren. In diesem Sinne möchten wir an folgenden Song aus den 80ern erinnern: „Und jetzt wird wieder in die Hände gespuckt“ von Geier Sturzflug. Packen wir es also an! So wie es Familienbetriebe seit jeher gewohnt sind.
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